Wieso kann ich mein Herz nicht mehr öffnen?
- Anita Pfyl
- 27. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Diese Frage habe ich mir immer wieder gestellt: Warum kann ich mein Herz nicht öffnen?
Ich habe immer wieder wundervolle Männer angezogen. Männer, bei denen ich dachte: Jetzt ist es soweit. Jetzt darf ich ankommen. Und doch war da dieser Moment, in dem sie ihr Herz nicht öffnen konnten.
Lange habe ich mich gefragt: Was stimmt nicht mit mir? Bin ich wirklich das Problem?
Und die ehrliche Antwort ist: Ja. Nicht im Sinne von „Schuld“ – sondern weil der andere immer nur mein Spiegel war. Der Spiegel meiner eigenen Gefühle, meiner Ängste, meiner verschlossenen Emotionen.
Unsere tiefe Sehnsucht
Sind wir mal ehrlich: Das Einzige, wonach wir uns wirklich sehnen, ist bedingungslose Liebe. Ankommen bei einem Partner. Sicherheit spüren. Uns einfach fallen lassen dürfen.
Doch dafür braucht es ein Herz, das vertrauen kann – weich, offen, voller Hingabe. Aber Hand aufs Herz: Wer von uns trägt heute noch so ein offenes Herz?
Warum wir unser Herz verschliessen
Wir alle wurden schon einmal verletzt. Unser Herz wurde gebrochen. Wir haben zu viel gegeben, sind enttäuscht worden – und jedes Mal hat sich eine Mauer aufgebaut.
Dieser Schutzmechanismus läuft unbewusst ab. Meist merkst du es nicht einmal. Doch je grösser die Verletzung war, desto massiver wird die Mauer um dein Herz.
Und trotzdem sehnen wir uns nach tiefer Liebe. Wir suchen, hoffen, klammern uns – und landen immer wieder bei Menschen, die scheinbar nicht bereit sind.
Doch das Aussen ist nur ein Spiegel: Wie offen bist du selbst wirklich für die Liebe?
Dein Spiegel in der Liebe
Stell dir vor, dein Traumpartner taucht vor dir auf. Er bleibt – egal, was du tust. Er sieht dich in deiner ganzen Größe. Er gibt dir einen sicheren Hafen.
Und jetzt fühl hinein:
Bekommst du Atemnot, Angst, Fluchtgedanken? → Dann sitzt deine Bindungsangst tiefer, als du denkst.
Oder packt dich sofort die Angst, nicht gut genug zu sein, ersetzt zu werden? Du klammerst, willst kontrollieren, um ihn bloß nicht zu verlieren? → Dann bist du im Muster der Verlustangst gefangen.
Beides sind Zeichen eines verletzten Herzens.
Mini-Übung: Fühl in dein Herz hinein
Lehn dich für einen Moment zurück. Schliess die Augen, wenn du magst. Leg deine Hand auf dein Herz.
Atme tief ein und aus. Spür, wie dein Herz unter deiner Hand schlägt – leise, beständig.
Frag dich jetzt:
Fühlt es sich weit und offen an?
Oder eher angespannt, eng, vielleicht sogar hart?
Alles, was du wahrnimmst, ist okay. Es geht nicht darum, sofort etwas zu ändern. Es geht nur darum, ehrlich hinzuspüren. Allein diese Achtsamkeit ist schon ein erster Schritt, deine Mauer sanft zu berühren – und Stück für Stück loszulassen.
Der Weg durch die Mauer
Die wichtigste Frage ist: Traust du dich, deine Mauer wirklich zu spüren?
Ich weiss, wie schmerzhaft das sein kann. So oft habe ich dieselben Männer angezogen – obwohl mein grösster Wunsch immer eine tiefe, ehrliche Beziehung war. Lange habe ich nicht verstanden, warum.
Heute spüre ich: Mein Herz war verschlossen. Aber Stück für Stück durfte es sich öffnen. Nicht perfekt. Nicht plötzlich. Sondern langsam, ehrlich, verletzlich.
Es ist ein Weg dein Herz Stück für Stück wieder zu öffnen.
Ich habe gelernt, meine Muster zu erkennen. Mir selbst Raum zu geben. Und vor allem: meinen eigenen Wert zu fühlen.
Tantra – mein Schlüssel ins Herz
Was mir am meisten geholfen hat, war Tantra. Tantra bedeutet für mich: mit offenem Herzen im Hier und Jetzt zu leben.
Nichts muss. Alles darf. Diese Freiheit, diese Fülle, dieses tiefe JA zum Leben – das hat mich Schritt für Schritt zu mir selbst zurückgebracht.
Bist du bereit?
Dein Herz ist nicht kaputt. Es hat nur Mauern. Und Mauern dürfen wieder fallen.
Sanft. Stück für Stück. Im Tempo deines Herzens.
Die Frage ist:
Bist du bereit, dein Herz wieder zu öffnen?



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